Mit einer 23jährigen schreiben? Niemals!
Mindestens 35 Jahre sollte sie schon alt sein.
Am liebsten aber mindestens 45.
Oder gar 50.
Sie ist 23 und es schreibt sich sehr gut mit ihr.
Sie hat mich angeschrieben und nicht damit gerechnet, dass ich zurückschreibe.
Ohne dieses Foto hätte ich es wohl tatsächlich nicht.
Sie hat einen so unglaublich reifen und erwachsenen Gesichtsausdruck, ohne dabei im Geringsten alt auszusehen, dass es mich sehr beeindruckt hat.
Und schön ist sie auch.
Und ihre Losung über ihrem Profil gefällt mir sehr:
"Halte die Hand einer Frau erst, wenn du dir auch sicher bist, sie glücklich zu machen. Sonst lass los!"
Die Tagesschauseite zitiert heute den Papst mit den Worten "Die Tür ist zu."
Frauen dürfen also weiterhin nicht Priester werden.
Im 21. Jahrhundert nach Christus ist das also immer noch nicht möglich.
Austreten oder kämpfen?
Ich denke - konvertieren.
Was macht die Katholische Kirche, wenn plötzlich alle katholischen Frauen in die Evangelische Kirche wechseln?
Vielleicht sollte man das als FlashMob einmal visualisieren.
Ich sage mal, die KK ist dann ganz arm dran.
Aber so richtig arm dran.
Ob sich die EK über all die Konvertitinnen freuen würde, sei an dieser Stelle einmal vorausgesetzt....
Im April wurde ich sofort nach einer Begegnung mit ihr sehr krank.
Zwei Wochen hütete ich Bettgestell, Kissen und Medizinsammlung und hatte auf einmal viel Zeit. Zwischen Fieberschüben las ich in einem Buch, das ich mir kurz zuvor auf Empfehlung gekauft hatte:
"Die Kunst des Liebens".
Ein Klassiker zur Sache von Erich Fromm von 1956.
Ich werde es sicher noch einmal lesen.
Es ist nichts, was man eben mal so konsumieren sollte.
Ich habe es trotzdem hintereinander weggelesen.
Erich Fromm geht die Liebe analytisch an, schreckt jedoch nicht mit zuviel Theorie.
Er schreibt von Nächstenliebe.
Elternliebe.
Liebe zu Gott.
Eines fand jedoch vor allem anderen den Weg zu mir:
Seine Abhandlung über die sentimentale Liebe:
"Eine andere Form der Pseudoliebe könnte man als sentimentale Liebe bezeichnen. Das Wesentliche dabei ist, dass die Liebe nur in der Phantasie und nicht im Hier und Jetzt in einer Beziehung mit einem anderen realen Menschen erlebt wird. Die am weitesten verbreitete Form dieser Art Liebe findet man in der Ersatzbefriedigung, die der Konsument von Liebesfilmen, von Liebesgeschichten in Zeitschriften und von Liebesliedern erlebt. Alle unerfüllten Sehnsüchte nach Liebe, Vereinigung und menschlicher Nähe finden im Konsum dieser Produkte ihre Befriedigung."
Im Wesentlichen beschreibt er hier die Form, in der ich eine Liebe erleben durfte. Nichts, was mich befriedigte. Es machte im Gegenteil so unglaublich hungrig auf authentische Liebe.
Dieser Blog ist kein explizites Kontaktgesuch.
Aber falls es irgendwo da draußen eine Frau geben sollte, die mich mit Interesse und Neigung erliest, würde ich mich freuen, wenn sie sich meldete. Wer ich bin:
Eine Frau von 39, die sich gerade neu kennen und lieben lernt, ihrem Gegenüber trotzdem zugewandt ist und diese Fähigkeit auch am anderen zu schätzen weiß.
Nina Simone singend und sprechend und mit einem meiner Lieblingsstücke von ihr:
Beautiful.
veicolare am 28. Juli 13
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So ein Wortgebilde.
In seiner Sperrigkeit erinnert es an sozialistische Losungen.
Und es klingt fast wie eine Therapierunde.
Und das ist es wohl auch.
Es gibt das ein oder andere glücklich vereinte Pärchen.
Eines davon von gerade neulich.
Ansonsten:
Dramen, Tränen und Liebesschmerz.
Und fast aussschließlich Frauen, die in ihrem Leben wohl an so manches dachten, aber nicht, dass sie sich einmal in eine Frau verlieben würden.
Gestern war es wieder soweit.
Ein Dutzend Frauen von hier bis OWL.
Wenn so eine Entfernung kein Hindernis ist, sind Wünsche groß.
Zum ersten Mal zusammen am Tisch: das heimliche Pärchen.
Bisher war immer nur die eine Hälfte anwesend.
Die, die sich was traut.
Aus ihrer Ehe unterwegs.
Die Jüngere.
Gestern hatte sie ihre Partnerin dabei.
Deutlich älter und irgendwo in ihren 50ern.
Und nicht bereit für ein Outing in Wohn- und ehelichem Lebensumfeld.
Auch nicht ihrer Partnerin zuliebe.
Aber sie ist erstmals dabei!
Ein erster Schritt?
Heiße Diskussion an Tischlängen über das Für und Wider eines Outings.
Ich kriege irgendwann nichts mehr mit.
Bin ganz vertieft in ein Gespräch.
Mit einer Frau in meinem Alter.
Aus einer Bekanntschaft wurde eine Amour fou.
Seit drei Jahren.
Ein Jahr länger als ich leiden, denke ich mir.
Die Andere sei verrückt und rücksichtslos und vereinnahmend und verantwortungslos.
Und trotzdem!
Anziehung, diese Anziehung!
Trennung bringe nur Sehnsucht.
Aber keine Ruhe.
Beide in Verschiedenheit streitend um unverhandelbare Anziehungskraft.
Ich weiß genau, was sie meint.
Und sie kennt meine gesundheitlichen Probleme aus eigener Erfahrung.
Stammtischeinigkeit über Lebensdramen.
Lustig ist das alles nicht.
Auch nicht unbedingt tröstlich.
Aber es ist schön, dass es zumindest Menschengeschichte ist.
Sie begleitet mich zum Auto.
Ich gebe ihr und einer anderen artig die Hand.
Bis zum nächsten Mal.
Wenn es in vier Wochen wieder heißt:
Stammtisch frauenliebender Mütter.
Für Interessierte: www.ilesgo.com
veicolare am 27. Juli 13
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Ach wie gut, dass Dinge zwei Seiten haben.
Jazz liebte ich auch schon vor ihr.
Rilke erst durch sie.
Rilke lesen, ach lesen, eintauchen!
In ein Meer an Buchstabenwellen, Wörterwogen, Kommabrandung und Punktströme.
Schwimmen.
Ganz frei.
Wie Gefühle die Wörter verfolgen, wo sie hinführen.
Welten, Welten, Welten!
Meine dazwischen.
Im Satztakt und Rhythmus lesender Augen Sommerbrisen fühlen, pulsierende Strophen atemlos genießen - Rilke ist Genuss ohne Habgier.
Lesende Liebe.
Ab Oktober gibt es Rilke nun an der Uni, mit einem Dozenten, der Literatur liebt und dieses als Beschreibung der Veranstaltung hinzufügt: ".... und den Texten die Zeit widmen werden, die wir brauchen."
Literatur ist Leben.
veicolare am 27. Juli 13
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Die Sitzgruppe neben mir.
Man spricht.
Nicht.
Gestikuliert.
Ganz still.
Eine Frau mit Kind, die mit ihrer Gesprächspartnerin spricht.
Sie ist so expressiv.
Ihre Lippen formen stumme Wörter.
Ihre Finger geben Zeichen.
Lachen aus handgeführten Andeutungen.
Und ihre meeresblauen Augen
leuchten beim Sprechen.
Ihr Kind deutet auf ihren Mund.
Und die schöne junge Frau spricht.
In Lauten.
In Tönen.
In ihrer Sprache.
Wie fremd und ihr ganz eigen.
Der Zug fährt lange und ich schaue zu ihr
immer wieder
und
aus dem Augenwinkel
auf sie und ihr Kind
mit den Meeresblauaugen
wie Mama.
So schöne Sprachlosigkeit.
veicolare am 26. Juli 13
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