Heute wäre ich eigentlich an der Uni gewesen.
Ein Referat haltend über eine Flaneurin und ihre Eindrücke von Paris.
Eine schöntraurige Kurzgeschichte über eine verpatztverpasste Liebe.
Alles war vorbereitet, die Tasche stand schon abfahrbereit.
Wenn ich nicht um 3.30 aufgewacht wäre.
Schmerzen. Solche Schmerzen.
Diese Lipome. Gutartig aber bösartig schmerzend, wenn sie Nerven bedrängen.
Es werden immer mehr und nichts hält sie auf.
Nach den Schmerzen fehlte der Schlaf.
Traumloses Wortaneinanderreihen in Gedanken.
Erst recht kein Schlaf.
Plötzlich wieder einmal das Herz.
Neuerdings tut es das.
Wie Stillstand und danach ein neuer Schlag.
Die Schulter klinkt sich ein, ihr Knochen zieht.
Elende Nacht.
Morgenröte auf den Fenstern.
Neuer Schlaf - schnell noch vor der Fahrt.
Nein! Wie ein Schuss ein Stich in den Rücken.
Schmerztheater komplett.
Jetzt wird mir auch noch übel.
Ich denke mich auf grüne Auen.
Und denke an Herrn Pascal, den Denker, der nachts dachte, um seiner Schmerzen Herr zu werden.
8.00 aufstehen.
Der Kreislauf bleibt liegen.
Ich lege mich dazu.
Keine Uni.
Keine Frau, deren Rendezvous auf dem Boulevard Saint-Germain erträumt die Wirklichkeit übertrifft.
Kein Pascal.
kein Ibsen.
Mein Frust.
Andere gingen vielleicht gerne nicht.
Ich weine, wenn nicht.
Selber schuld.
Mein Leben ist Gift für mich.
Langes Sitzen für die Uni.
Langes Sitzen für den eigenen Job.
Langes Sitzen für das Netz.
Stress im Muttersein.
Stress im Zuweniggeld.
Stress im Alltagskleid.
Grüne Auen zweimal in der Woche.
Urlaub zerrinnt in kleine Scheibchen.
Ferienzeit ist arbeitsfreie Zeit.
Diesmal nicht.
Sabbatical?
AUSSTEIGEN! ALLE AUSSTEIGEN!
Bevor ich aussteige, muss ich noch etwas erledigen.
Die Liebe sehen.
Sie ist immer noch schön.
Tot.
Endlich.
Vielleicht kann sie nun vergehen.
Man wird sehen.
Frau gesucht.
Herzlich Willkommen!
veicolare am 17. Juli 13
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Die Liebe ist schön.
Die Liebe ist tot.
Die Liebe ist endlich
und vergänglich.
So war es gemeint. Nicht, dass noch jemand anderes denkt.