Es ist taghell.
Wolken zählen nicht.
Unzeit für Gedanken unterhalb der Gürtellinie.
Also!
Jetzt ist es raus.
Deutschlands Kinos werden überschwemmt.
Mit Rosches Nässe.
deutschlandradio bringt Genitales zum Sonntagsfrühstück.
Das Interview mit dem Regisseur.
Spannend wie von hinten erzählter Krimi.
Politisch korrekte Vaginalverbalität.
Beleuchtet jede Szene des Films aus der entsprechenden Stellung.
Hilfe!
Geht das so?
Muss das so sein?
Jetzt weiß ich schon alles.
Was ich nicht wissen wollte.
Dass der Film für ab16 durchgeht und jugendfreien Steilheitsgraden entspricht.
Dass die Schauspielerin nicht nach Schönheitkriterien ausgewählt wurde, sondern nach ihrem Können. Tatsächlich, erstaunlich!
Dass der Regisseur froh ist, überhaupt mit diesem seinem Werk in Locarno dabei sein zu dürfen. Kill the thrill - sicherheitshalber.
Dass die Eingangsszene keine distinguierte Falte zeigt, wie die Einstellung suggeriert, sondern was ganz anderes. Besser desavouiert schweigen.
Zerredet, zerstoßen, zersägt, zerwürgt.
Filmbesprechung.
At its worst.
Hat einer eigentlich das Buch gelesen?
Ich nicht.
Aber ich habe es in der Hand gehalten.
Hat sich ziemlich trocken angefühlt.
Warum es nicht bei mir auf dem Regal steht?
Weil ich dafür zu altmodisch bin.
Prüde?
Ach was.
Ich will mir einfach nicht meine Phantasie verderben.
veicolare am 11. August 13
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4 Kommentare
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Ich hab's nicht gelesen, und ich werde auch den Film nicht ansehen. Das hat zum einen damit zu tun, dass mir Frau Roche schon immer massiv unsympathisch war. Es gibt so eine Sorte Mensch, mit der kann ich einfach nicht, da beißt sich was.
Und zweitens fand ich ihre "schriftstellerischen" Eskapaden immer etwas selbstdarstellerisch. Mit diesem Anspruch, einen Skandal auszulösen. Wer sich selbst für so revolutionär hält, ist es erfahrungsgemäß meistens nicht. Außer ein paar Details kenne ich Roches Machwerk nicht, aber allein dieser Eindruck hält mich vom Lesen ab. Nichts gegen erotische Geschichten, im Gegenteil. Prüderie ist ja ein reflexartiger Vorwurf, den man sich gefallen lassen muss, wenn man das Buch der Sümpfe nicht gelesen hat. Aber ich kann einfach meine Zeit besser verbringen, als über Seiten und Seiten die ach so originellen Ergüsse einer nicht erwachsen werden wollenden Rotzgöre zu lesen, die sich selbst gar noch für feministisch hält.
Mit "Shades of Grey" ging es mir übrigens ähnlich. Ich habe das Buch nicht einmal in die Hand genommen, bevor ich es bei meiner Schwester im Regal fand. Und als ich die Nase hineinsteckte, überdeckte die grauenhafte sprachliche Qualität dieses Werks schlagartig jegliches Interesse am Inhalt - zu viel Geseufze, zu unrealistisch die Figuren, zu gewollt der angebliche Tabubruch...
....vor vielen Jahren hätte ich gerne etwas von ihrer lockeren Art gehabt, zu Viva 2 Zeiten....Das Blättern in den feuchttrockenen wie auch angegrauten Seiten hat mich indes gleichermaßen abgetörnt. SM ist nicht meine Spielwiese und wie Sie, liebe Sturmfrau schreiben, liegt das sprachliche Niveau viel tiefer als jeder Schambereich.