Mittwoch, 28. August 2013
Meeresohren


Braucht man schon, um das hier zu hören:
Wie der Mond über dem Meer träumt.





Freitag, 19. Juli 2013
Einmal Paradies.


Mit Abstand über Dinge zu schreiben, ist einfacher und klingt plausibler.
Ich bin am anderen Ende der Mitte, es denkt sich rumpelig und sperrig.
Bitte nicht daran stoßen.
Ein paar chronologische Gedanken.

Lieben ist schenken.
Un - bedingt.

Sie hat mich seelisch berührt, so berührt, dass sich nach der ersten Berührung unserer Hände sich auch mein Ich erschloss. Alles öffnete sich plötzlich. Seelenrinnsale verknüpften sich zu Strömen, die ungekannte Gefühle und VITAlität in sich trugen. Es war wie ein Fluss, der plötzlich in mir und zu mir gehören zu schien und der sowohl mit ihr als auch mit mir existent und existentiell wurde.

Überwältigend.
Unfassbar.
Im Wortsinn.

Die Ratio wurde angeschmissen, weil ich mich diesem Strom ausgeliefert fühlte, da Kontrolle etwas ist, das mir wichtig ist.
Aber die Ratio hatte nix zu sagen, außer: pass auf, was Du tust und tue nur das, zu dem du stehst.
Alles drumherum war völlig out of control und neu für mich.
Es war wunderbar beängstigend.

Mich ängstigte zunächst nicht eine mögliche Ablehnung, sondern die Intensität meiner Gefühle, die mich einfach mitnahmen und in unbekannte Gefilde forttrugen.
Wo sollte mich das hinführen, wenn ich schon ein paar Stunden nach unserer ersten Annäherung diese unglaubliche attractedness zu ihr hatte?

Es führte mich zu mir.
Keine Frage.
Und das mit einer Geradlinigkeit, die nicht von mir gesteuert wurde.
Ich entwickelte mich synchron zu den Ereignissen.

Meine Entwicklung zur Frau läuft jetzt - auch ohne sie.

Das ist logisch und beruhigend.

Aber.
Ich habe Angst, allein im romantischen Sinne zu bleiben.
Angst vor sinnlicher Einsamkeit.
Und dabei ist nicht unbedingt mangelnde sexuelle Erfüllung gemeint, sondern eine Angst vor Gefühlsarmut, Taubheit, Flachheit der Gefühlswelt.

Das ist vielleicht die kleinere Angst, wenn man Angst so kategorisieren kann.
Ohne sie in meinem Leben wird aber etwas Entscheidendes fehlen und deswegen schrieb ich vom Absterben.

Absterben als eine Reduktion meines Lebens auf das Nichttranszentdentale.
Reduktion auf das Fassbarkonkrete.

Für mich ist es mit ihr, trotz unserer Charakterunterschiede und ihres insgesamt sehr unfairen Verhaltens, ein Erleben seelischer Ewigkeit, der Blick in die Unfassbarkeit unseres Lebens.
Hier hören die Worte auf.

Und es kommen erst einmal wieder die Tränen.

Und dazu gehört das:
Hans Dieter Hüsch hat es so zutreffend geschildert:

"Wenn Du bedenkst,
dass das Ganze nichts auf sich hat,
jeder vollzieht seine Endlichkeit
in einer anderen Stadt.
Sucht sich Erfüllung
für sein weltliches Defizit,
einzig Musik hält mit der Trauer schritt."

In ihren Augen entdeckte ich den Himmel.

Vielleicht muss das für das Leben reichen.