Das bin also ich.
Oder, besser gesagt, ein Abschnitt meines Körpers.
Oder auch, ein Ausschnitt.
Genau.
Und nicht weniger.
Und nicht mehr.
Dabei wird es auch bleiben.
Das Frausein wird den Grundzug darstellen, die Körperoberfläche und vielleicht das ein oder andere Verhaltensmerkmal.
Aber es wird nicht im Vordergrund stehen.
Es ist vor allem für mich wichtig.
Frau nach innen.
Frau nach außen?
Vielleicht einmal wieder etwas Silber an Hals oder Hand.
Aber nur vielleicht.
Lippenstift nur noch für den androgynen Auftritt auf weißgeschminktem Gesicht.
Nagellack für die Tochter.
Das reicht.
Frau von innen.
Das, was ich mag und brauche.
Und: Es ist schön so. wie es sich anfühlt.
Das Suchen hat sich gelohnt.
Danke an alle Beteiligten.
Bis neulich.
;-)
veicolare am 07. September 13
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Vierzig.
Klingt schon mächtig nach Erfahrung, Erlebtem und so manch Erlittenem.
Nach großen Dingen, die erstrebt und, je nachdem, errungen oder am Weg liegen gelassen werden mussten.
Nach Erkenntnis über sich selbst und die Welt.
Nach Desillusionierung über sich selbst und die Welt.
Nach erstem Verschleiß und Grenzerfahrungen.
Nach top oder hop.
Oder nach - einfach irgendwie dazwischen.
Ich kann mich nicht erinnern, "mich mit 40" jemals imaginiert zu haben.
Viel Freiheit, weitgehende Selbstbestimmung und Kurzweil aber in jedem Fall als konstante Lebensbegleiter.
Alter spielte nie eine Rolle in meinem Leben.
Und auch meine Partnerwahl hält mehrere Jahrzehnte Abstand zwischen jenen Menschen bereit:
nicht das Alter, sondern der Mensch zählt.
Keine Angst also vor Falten, grauen Haaren und Zipp- und Zapperlein?
Nicht direkt, insbesondere nicht nach meiner Gesundheitsoderauchnichtvita der vergangenen Jahre, aber - die Wechseljahre, die scheinen doch bedrohlich.
Ich habe meine erste und einzige Schwangerschaft schon lange hinter mir - wieviel beschwerdefreie Zeit bleibt da noch? Und überhaupt Familienplanung - irgendwie ärgert es mich gewaltig, dass eine Frau biologisch so eingeschränkt wird, wenn es natürlich auch sinnvoll für die Ermöglichung aktiver Kindererziehung über Jahrzehnte ist.
Vierzig zu sein, finde ich trotzdem gut.
Es klingt nach mehr Ruhe, Sicherheit und Selbstgewissheit.
Nach "inneren Kompass gefunden".
Vierzig sein ist auch so etwas wie ein Etappenziel.
Zeit für Rückschau, fürs Hinschauen und in die Zukunft wünschen.
Que sera? ist da erst einmal relativ:
Mit ihr, wenn sie mich denn liebte.
Ohne sie, wenn nicht.
Meinen dreißigsten Geburtstag feierte ich mit vielen Freunden und Kind in Arnheim.
Relativ schlank und gesund und -
Jugendlich irgendwie, trotz Arbeit und Stress.
Und immer noch abenteuerlustig.
An meinem zwanzigsten Geburtstag saß ich mit noch mehr Freunden an einer Geburtstagstafel in Nowgorod und fühlte mich sehr jung.
Gerade im Entdeckerstadium.
Und im Funmodus.
Letzten Dienstag fuhr ich mit einem Freund auf einem Schiff.
Ganz ohne Tafel und Silber.
Und ganz ruhig.
Kiel unten.
veicolare am 04. September 13
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Drei Tage nach dem Rend - Elle.
Drei Tage keine Zeit zum Denken.
Zum Denken darüber.
Genommen.
Immer dieses - keine Zeit haben.
Meistens ist es - keine Zeit nehmen.
Warum auch immer.
Es ist durchaus möglich,
Wäscheaufhängen und Denken gleichzeitig zu vollziehen.
Über das - wie weiter.
Und das - was nun.
Immerhin drei Tage Zeit des Nachwirkens.
Des Hineinfühlens.
Hinterherspürens.
Und:
Abgesehen vom willkommenen Erkenntniszuwachs.
Wie fühle ich mich also?
Entspannt.
Aber auch -
nicht so weiblich.
In ihrer Gegenwart.
Das gefällt mir nicht. Aber:
Das ist niemandes Schuld.
Aber so sollte es sich auch nicht anfühlen.
Für mich.
Schwieriges Terrain für sensible Wortwahl.
Verlustangst von Möglichem auf beiden Seiten.
Aber - es ist nicht stimmig.
Und auch keine Liebe.
Nur Freundschaftliches.
Das ist viel und doch zu wenig.
Schade und doch -
vielleicht ist es besser so.
Für eine neue Beziehung habe ich noch keine Ressourcen.
Das habe ich auch gemerkt.
NurSex ist für immer auch nix.
Es ist taghell.
Wolken zählen nicht.
Unzeit für Gedanken unterhalb der Gürtellinie.
Also!
Jetzt ist es raus.
Deutschlands Kinos werden überschwemmt.
Mit Rosches Nässe.
deutschlandradio bringt Genitales zum Sonntagsfrühstück.
Das Interview mit dem Regisseur.
Spannend wie von hinten erzählter Krimi.
Politisch korrekte Vaginalverbalität.
Beleuchtet jede Szene des Films aus der entsprechenden Stellung.
Hilfe!
Geht das so?
Muss das so sein?
Jetzt weiß ich schon alles.
Was ich nicht wissen wollte.
Dass der Film für ab16 durchgeht und jugendfreien Steilheitsgraden entspricht.
Dass die Schauspielerin nicht nach Schönheitkriterien ausgewählt wurde, sondern nach ihrem Können. Tatsächlich, erstaunlich!
Dass der Regisseur froh ist, überhaupt mit diesem seinem Werk in Locarno dabei sein zu dürfen. Kill the thrill - sicherheitshalber.
Dass die Eingangsszene keine distinguierte Falte zeigt, wie die Einstellung suggeriert, sondern was ganz anderes. Besser desavouiert schweigen.
Zerredet, zerstoßen, zersägt, zerwürgt.
Filmbesprechung.
At its worst.
Hat einer eigentlich das Buch gelesen?
Ich nicht.
Aber ich habe es in der Hand gehalten.
Hat sich ziemlich trocken angefühlt.
Warum es nicht bei mir auf dem Regal steht?
Weil ich dafür zu altmodisch bin.
Prüde?
Ach was.
Ich will mir einfach nicht meine Phantasie verderben.
Mit einer 23jährigen schreiben? Niemals!
Mindestens 35 Jahre sollte sie schon alt sein.
Am liebsten aber mindestens 45.
Oder gar 50.
Sie ist 23 und es schreibt sich sehr gut mit ihr.
Sie hat mich angeschrieben und nicht damit gerechnet, dass ich zurückschreibe.
Ohne dieses Foto hätte ich es wohl tatsächlich nicht.
Sie hat einen so unglaublich reifen und erwachsenen Gesichtsausdruck, ohne dabei im Geringsten alt auszusehen, dass es mich sehr beeindruckt hat.
Und schön ist sie auch.
Und ihre Losung über ihrem Profil gefällt mir sehr:
"Halte die Hand einer Frau erst, wenn du dir auch sicher bist, sie glücklich zu machen. Sonst lass los!"
Im April wurde ich sofort nach einer Begegnung mit ihr sehr krank.
Zwei Wochen hütete ich Bettgestell, Kissen und Medizinsammlung und hatte auf einmal viel Zeit. Zwischen Fieberschüben las ich in einem Buch, das ich mir kurz zuvor auf Empfehlung gekauft hatte:
"Die Kunst des Liebens".
Ein Klassiker zur Sache von Erich Fromm von 1956.
Ich werde es sicher noch einmal lesen.
Es ist nichts, was man eben mal so konsumieren sollte.
Ich habe es trotzdem hintereinander weggelesen.
Erich Fromm geht die Liebe analytisch an, schreckt jedoch nicht mit zuviel Theorie.
Er schreibt von Nächstenliebe.
Elternliebe.
Liebe zu Gott.
Eines fand jedoch vor allem anderen den Weg zu mir:
Seine Abhandlung über die sentimentale Liebe:
"Eine andere Form der Pseudoliebe könnte man als sentimentale Liebe bezeichnen. Das Wesentliche dabei ist, dass die Liebe nur in der Phantasie und nicht im Hier und Jetzt in einer Beziehung mit einem anderen realen Menschen erlebt wird. Die am weitesten verbreitete Form dieser Art Liebe findet man in der Ersatzbefriedigung, die der Konsument von Liebesfilmen, von Liebesgeschichten in Zeitschriften und von Liebesliedern erlebt. Alle unerfüllten Sehnsüchte nach Liebe, Vereinigung und menschlicher Nähe finden im Konsum dieser Produkte ihre Befriedigung."
Im Wesentlichen beschreibt er hier die Form, in der ich eine Liebe erleben durfte. Nichts, was mich befriedigte. Es machte im Gegenteil so unglaublich hungrig auf authentische Liebe.
Dieser Blog ist kein explizites Kontaktgesuch.
Aber falls es irgendwo da draußen eine Frau geben sollte, die mich mit Interesse und Neigung erliest, würde ich mich freuen, wenn sie sich meldete. Wer ich bin:
Eine Frau von 39, die sich gerade neu kennen und lieben lernt, ihrem Gegenüber trotzdem zugewandt ist und diese Fähigkeit auch am anderen zu schätzen weiß.
Nina Simone singend und sprechend und mit einem meiner Lieblingsstücke von ihr:
Beautiful.
veicolare am 28. Juli 13
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Meine Angst vor existentieller Leere ist groß.
Existentielle Leere entbehrt das Wesentliche, das ich in meinem Leben ausgemacht habe.
Etwas, das mich seelisch nährt.
Dass ich darüber hinaus als sinnstiftend empfinde.
Ich bin gut beschäftigt in meinem Leben.
Langeweile kenne ich ebenso wenig wie Probleme mit der Gestaltung der Zeit, die mir uneingeschränkt zur Verfügung steht. Ich stehe mit verschiedenen interessanten Menschen in Kontakt, unterhalte eine Plattform zum Austausch oder treffe mich, um gemeinsam die Zeit zu verbingen.
Es ist schon gut so, wie es ist.
Und trotzdem: es fehlt etwas.
Ich habe mich schon früher gefragt, warum ich bei diesen wirklich an- und ausgefüllten Tagen nicht glücklich und zufrieden bin.
Was denn noch?
Mein Ich in seinem Zuhause.
Das fehlt.
Deshalb dieser Blog, der sich damit beschäftigen soll, herauszufinden, was mir ein Zuhause sein kann und wem ich ein Zuhause sein könnte.
Im vorangegangen Blog habe ich versucht, mich dem Kern der Dinge anzunähern. Zu lauschen, wie sie ticken, zu gucken, was sie ausmacht. Es war oft eine Reise in völliges Neuland, anstrengend auf dem Weg, und Akzeptanz fordernd am Schluss.
Nicht immer angenehm, aber sehr erkenntnisreich.
Jetzt soll es um den Weg zu mir selber gehen.
Innerlich wie äußerlich.
Lange habe ich diese Konfrontation abzumildern versucht.
Mich versteckt hinter dem Wunschbild, das ich von mir selber hatte. Ich maß und regelte mich am eigenen Ideal. Bedingungsloses Annehmen meiner eigenen Person schien mir schon aus Gründen meiner Transsexualität nicht machbar.
Ich bin nicht alleine damit gewesen, das ist eine späte Erkenntnis der letzten Monate. Dass es ein so häufiges Phänomen auch unter Frauen ist, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte, hat mir im Nachhinein ein "sich-ganz-normal-fühlen" beschert. Es ist eben nicht so, dass derjenige, der sich anders fühlt oder verhält, immer unbedingt darauf Wert legt, als anders wahrgenommen zu werden.
Nachdem sich das Thema Transsexualität mehr oder weniger über Nacht erledigt hatte - ich verliebte mich in eine Frau und wurde dabei innerlich zur Frau - möchte ich diesen noch so jungen Pfaden folgen, die sich als sehr einschneidend für meine bisherige Lebensumwelt erwiesen.
Der Weg vom gefühlten Mann zur gefühlten Frau war ein schon begonner Prozess, der mit einem enormen Schritt vollendet wurde, dessen neue Richtung aber immer noch nicht ganz ausgestaltet ist. Das braucht Zeit, hier dränge ich mich nicht und fühle mich einfach in diese neue Lebenserfahrung hinein.
Die Erfahrung auch eine Frau lieben zu können, macht mich jedoch sehr ungeduldig mit mir selbst. Ich habe Angst, dass es nur ein einziges Mal möglich war, dass ich mich nun weder in Männer noch in Frauen verlieben kann. Auch dass ich letztendlich langsam innerlich absterben werde.
In den vergangenen Monaten habe ich mich sowohl unter Transsexuelle als auch unter frauenliebende Frauen begeben und echte Freundschaften geschlossen - aber keine Beziehungen. Die ganzen Wunden zu frisch, die Liebe nicht totzukriegen, irgendwann habe ich sie einfach angenommen und warte nun darauf, dass sie sich in Luft auflöst - kein Zuhause für jemand Neues, aber vor allem kein Zuhause für mich mit diesen ganzen Gefühlen, die nicht lebbar sind.
Ich hoffe, dass sich aus den neuen Schritten Wege ergeben, die ich gehen kann, ohne Verletzungsangst.
Und dass diese Wege das Ziel "Coming home" nicht verfehlen.